Jiri Valoch 2009 - Toni Scheubeck, Bildhauer und Zeichner

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Jiri Valoch 2009

Texte


ÜBER TONI SCHEUBECK
Rezension von Jiri Valoch, veröffentlicht in der Kunstzeitschrift PROSTOR/RAUM,
erschienen im März 2010 in Zlin.
Übersetzung tschechisch-deutsch vom Autor selbst.
 
Toni Scheubeck - ein total konzeptueller Bildhauer

Toni Scheubeck / Skulpturen. Zeichnungen
Städtische Galerie im Cordonhaus in Cham
12. August - 18. Oktober 2009


Mein Besuch der Ausstellung von Peter Lang brachte mir auch die Bekanntschaft mit dem Werk eines weiteren, aber gleichfalls faszinierenden Künstlers, obwohl von einer ganz anderen Natur und auch mit einem völlig anderen konzeptuellen Zugang..... Selbstverständlich hat auch er schon in Domažlice ausgestellt, Dank dem Václav Sika, und eine ähnliche Ausstellung, die ich in Cham sah, würde er sich auch bei uns verdienen! Toni Scheubeck (1948) wurde ebenfalls im Gebirge des Deutschen Waldes in Arnschwang geboren, die Gymnasialstudien absolvierte er in der nächsten Stadt Cham, nach dem Absolutorium an der Münchener Akademie kehrte er aber zurück und schuf für Cham so manches: mit der Alltagsarbeit eines bildenden Pädagogen auf "seinem" Gymnasium beginnend über die Gründung einer städtischen Galerie im Jahre 1982 und die dortige Funktion eines Kurators bis zur Initiierung eines Bildhauersymposiums direkt in Cham... Nun hat ihm die Stadt als eine Danksagung eine wirklich repräsentative Ausstellung eben in dieser Galerie veranstaltet und hat eine Monographie von einem Umfang und Qualität herausgegeben, wie man sie bei uns selten sieht..... Zum Glück hat mich Václav Sika begleitet, so dass ein operativer Besuch möglich wurde und sehr  angenehm war  - ich sah somit das gesamte Werk.... Ein einziges Exponat deutet an, dass es konzeptuelles Denken schon am Anfang gab - "Quadrat ausgeschrieben im Mai 1973", wo ein schwarzes Quadrat durch sukzessives Durchstechen von vielen Papierblättern mit einem Bleistift entstand. Wir stimmten miteinander auch darin überein, dass uns beide die  monochrome Malerei interessiert  und auch dass wir beide Freunde von Karl Prantl sind, meiner Meinung nach eines Bildhauers, der als erster (und einziger?) eine europäische auf geistiger Basis beruhende Paralelle  zur Minimal Art zu schaffen imstande war, mit Konotationen, welche dessen amerikanische Protagonisten abgelehnt hatten.... Unter den nicht zahlreichen biografischen Angaben führt Scheubeck an, dass er als "Steinbildhauer" seit 1978 tätig ist, wobei er die Akademie bereits um 5 Jahre früher absolviert hatte. Man kann voraussetzen, dass die Anregung dazu die Begegnung mit Prantl war, aber darauf vergaß ich zu fragen...  Jedenfalls verbindet sein Werk einzigartig ein prägnantes Konzept; seine Konzepte hängen allerdings immer unmittelbar mit der Wahl und der Bearbeitung der gewählten Steine zusammen - aus der Natur der Sache geht also hervor, dass sie nicht allzu groß sein können, meist eher kleinformatig. Denn seine Themen bilden von der Natur gegebene Situationen, die er im Stein findet - welche dann vielleicht in den  polierten Flächen des Steines jenes gewählte Phänomen sichtbar machen. Sein Medium bilden Unterschiede des Materials und seiner Farben, deren Entdeckung  und Gestaltung in die endgültige Form. Am häufigsten sind es wohl Adern und Äderchen eines anderen Materials, einer  anderen Farbe - faszinierend  betrachtete ich eine schwarze Dioritscheibe, wo er  zwei Arme eines Dreiecks bildende weiße Linien fand, die nach Halbierung und Gegeneinanderfügung ein schönes Quadrat bildeten, selbstverständlich  von "natürlicher", also ein wenig unregelmäßiger Form (Adernquadrat, 1982). Die verschiedene Breite der weißen Linien ist eines der großen Themen dieses Bildhauers -  manchmal läßt er dadurch zwei Segmente zwischen entferntem Granit verbinden (X- Ray I, 1994), ein andermal eröffnet er mehr subtile Beziehungen zwischen einzelnen geometrischen Formen (Mimesis, 1992). Manchmal setzt er ein anderes Material ein (Weg nach Patersdorf, 1996)... Ein weiteres großes konzeptuelles Thema ist die Beziehung zwischen dem weggeschlagenem Material und der neu entstandenen Form - denn Scheubeck  wurde sich bewusst, dass auch die entstandenen Abschläge  eine neue Beziehung zwischen den zwei unterschiedlichen Formen desselben Gesteins hervorbringen können. (exemplarisch z.B. Shaolin, 1994 oder Splitterlabyrinth, 1993), wo er vor einer  einfachen geometrischen Konstruktion aus verstreuten Splittern, welche bei ihrer Bildung entstanden sind,  ein ganzes Labyrinth geschaffen hat, so dass die rein  konzeptuelle Beziehung zwischen zwei Materialformen durch weitere Konotationen bereichert wird. Dieser Künstler kann auch  Skulpturen schaffen, die man als eine  bestimmte geometrische  Form durch einen einzigen Blick "richtig" identifiziert als ein Kugelvolumen oder einen aufgerichteten Triangel, also eine Problematik, welche einem Gebiet  der geometrischen Malerei eigen ist - eine Arbeit mit optischer Illusion bei der Perzeption des Werkes. In der Bildhauerei fällt mir niemand ein, der dieses prägnante Gebiet  repräsentieren würde.... Daraus folgt, dass Scheubeck bei aller Exaktheit des Polierens und Brechens aus einer im voraus gegebenen mathematischen Formel
hervorgehen muss: das  was auf dem ersten Blick als eine rein ästhetische Beziehung  zwischen zwei  repetitiven Rhytmen aussieht, in Wirklichkeit  eine Übertragung des menschlichen Atems und Herzpulses  während des Schlafes ist, wo beides regelmäßig verläuft (Atemzug und Pulsschlag, 2002, für Rudolf Steiner).... So sind die auf den ersten Blick ästhetisch vollendeten Werke des Künstlers meist durch ein genaues Konzept gestaltet, das  man dann während der Realisation respektieren  muss. Das ist auch bei Arbeiten aus Holz und anderen nicht traditionellen Materialien  evident - in Holz  demonstrierte er den Fortgang des Biegens des ersten völlig geraden Stabes, in der Austellung gibt es auch ein subtiles Quadrat aus einer Pappelsperrholzplatte (Kräuselkreis, 2000), dessen Umfanglänge genau der immer mehr gewellten Linie, die mit irgendeiner Säge in die Platte "eingeschnitten" worden ist, übereinstimmt.... Der Künstler ist auch bereit im Stein mit irgendeiner einfachen gewellten Linie  zu beginnen und ihn dann an andere Teilnehmer des Symposium weiterzureichen damit sie "nach ihrem" fortsetzen... So viel Intellekt und subtilen Humor vergegenwärtigen  viele Werke von Toni Scheubeck, die natürlich immer  aus seiner einzigartigen Beziehung zum bildhauerischen Material und dessen Gegebenheiten hervorgehen!

Jirí Valoch
ein gewöhnlicher Besucher



Toni Scheubeck  - naprosto konceptuální sochar

Toni Scheubeck / Skulpturen. Zeichnungen
Städtische Galerie im Cordonhaus Cham
12. srpna - 18. ríjna 2009


Moje putování kolem výstavy Petera Langa mi prineslo seznámení se s dílem ješte dalšího, ale stejne fascinujícího umelce, byt úplne jiné nátury a také úplne jiného aktuálního konceptuálního prístupu … Samozrejme také již vystavoval díky Václavu Sikovi v Domažlicích a rozhodne by podobnou výstavu, jakou jsem videl v Chamu, zasloužil i u nás ! Toni Scheubeck (1948) se též narodil v horách Nemeckého lesa v Amschwangu, takže gymnasiální studia absolvoval v nejbližším meste, Chamu, po absolvování mnichovské akademie se ale vrátil a protože udelal pro Cham mnohé, pocínaje denní prací výtvarného pedagoga na "svém gymnasiu", pres založení mestské galerie roku 1982 a její kurátorování  až po iniciaci socharského sympozia prímo v Chamu … Nyní mu mesto jako dík udelalo skutecne reprezentativní výstavu práve v této galerii a vydalo monografii rozsahu i kvality, jaká se nás vidí málokdy … Naštestí mne provázel V.S., takže operativní návšteva byla možná a velice príjemná - vlastne jsem tak videl celé dílo … Jediný exponát naznacuje, že konceptuální myšlení bylo již na pocátku - Quadrat ausgeschrieben im Mai 1973, kdy cerný ctverec vznikl postupným prorýváním tužkou mnoha listu papíru, také jsme si rekli, že nás oba zajímala monochromní malba, ale také že jsme prátelé Karla Prantla, podle mne sochare, který jako první (a jediný ?) dokázal vytvorit evropsky duchovne podloženou paralelu minimal artu, s konotacemi, které jeho americtí protagonisté odmítali … Mezi nemnoha biografickými údaji ovšem uvádí, že "kamenosochar" je od roku 1978, zatímco akademii absolvoval již o pet let dríve. Mužeme predpokládat, že podnetem k tomu bylo setkání s Prantlem, ale zapomnel jsem se zeptat … V každém prípade jeho tvorbu jedinecne spojuje pregnantní koncept, ovšem jeho koncepty vždy bezprostredne souvisejí s volbou a samotným opracováváním zvolených kamenu - z povahy veci tedy vyplývá, že nemohou být príliš velké, vetšinou drív komorní. Nebot jeho tématem jsou od prírody dané situace, které v kameni nalezne - potom treba až do podoby hladce vyleštených sten zviditelnuje onen zvolený fenomén. Jeho médiem jsou odlišnosti materiálu a jeho barev, jejich objevení a dovedení do finální formy. Asi nejcasteji to jsou  žíly a žilky jiného materiálu, jiné barvy - fascinován jsem hledel na plochou desku, kde v rozpuleném cerném dioritu nalezl bílé linie, tvorící dve strany trojúhelníka, rozpulil jej a spojil proti sobe, takže vytvoril krásný ctverec, samozrejme "prírodní" a tedy místy nepravidelný (Adernquadrat, 1982). Ruzná šírka bílých linií je jedním z velkých témat tohoto sochare - nekdy jimi nechá spojovat dva ponechané segmenty mezi odstraneným granitem (X- Ray I, 1994), jindy rozehrává subtilnejší vztahy mezi jednotlivými geometrickými formami (Mimesis,1992) Nekdy vkládá do další, jiný materiál (Weg machPatersdorf 1996 …  Dalším jeho velkým konceptuálním tématem je vztah mezi materiálem odsekaným a nove vzniklou formou - nebot Scheubeck si uvedomil, že také ze vzniklých odštepin muže vzniknout nový vztah mezi dvema podobami stejného kamene (exemplárne treba Shaolin, 1994 nebo Splittterlabyrinth, 1993, kde pred jednoduchou geometrickou konstrukci vytvoril z úlomku, vzniknuvších pri jejím vzniku, sypáním celý labyrint, takže ryze konceptuální vztah mezi dvema podobami materiálu je obohacen dalšími konotacemi. A tento umelec umí vytvorit i sochy, v nemž urcitý geometrický útvar z jediného pohledu "správne" identifikujeme jako presný kulový objem ci vztycený triangl, tedy problematiku, která je vlastní jedné oblasti geometrické malby - práce s optickou iluzí pri percepci díla. V socharství mne nenapadá nikdo, jenž by tuto nutne pregnantní oblast reprezentoval …Z toho všeho plyne, že Scheubeck musí pri vší exaktnosti broušení a lámání vycházet z urcitého presného predem daného matematického vzorce : to, co na první pohled vypadá jako ryze estetický vztah dvou repetitivních rytmu, je ve skutecnosti prevedení záznamu lidského dechu  a srdecního pulsu pri spánku, kdy je obojí pravidelné (Atemzug und Pulsschlag, 2002, für Rudolf Steiner) … Tak jsou na první pohled esteticky dokonalá umelcova díla vetšinou nesena presným konceptem, jež je potom treba pri realizaci respektovat. To je evidentní i u prací ze dreva a z jiných, netradicních materiálu - ve dreve tak demonstroval postup postupného ohýbání první, úplne rovné tyce, na výstave je i subtilní ctverec z topolové prekližky (Kräusekreis, 2000), jehož délka obvodu je presne transkribována do délky postupne stále více zvlnené linie, "vepsané" do prekližky nejakou pilou … A umelec dokáže i zacít urcitou jednoduchou krivkou na kameni a pak jej dát dalším úcastníkum socharského sympozia, aby pokracovali "podle svého" … Tolik intelektu i subtilní humor zprítomnují mnohá díla Toniho Scheubecka, ovšem vždy vycházející z jeho jedinecnému vztahu k socharskému materiálu a jeho danostem !

Jirí Valoch
radový návštevník

 
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